FRITZ!Box 7590 vs Speedport Smart 2 – Smart und schnell?

Wenn das Verhalten mit den inneren Einstellungen übereinstimmt, spricht man von Konsonanz. Das kommt in der Regel einem Zustand des Wohlbefindens gleich, der meist aus nur Grund gestört wird: Druck. Denn stimmen die Einstellungen nicht mit der Mehrheit überein, passt man sich an oder man fällt auf. Für den Speedport Smart 2 und die FRITZ!Box 7590 ist das kein leichtes Unterfangen. Beide Router wollen einerseits auffallen und aus der Masse hervorstechen und gleichzeitig mit den Einstellungen und technischen Voraussetzungen ihres Mitstreiters konform gehen. Klingt irgendwie unmöglich, oder?

Wie gut, dass es unterschiedliche WLAN-Geschwindigkeiten, WLAN-Technologien und Ansätze für WLAN-Mesh gibt. Sie alle helfen dabei, die Router genau voneinander zu unterscheiden, ohne eine gemeinsame Basis dafür opfern zu müssen. Denn in der Technik heißt es: „Im Ursprung aller Technik liegt das Wunder der Entwicklung“. Von dieser Dynamik geprägt, lassen beide Router ihrer Kreativität freien Lauf und erlauben sich, hervorzustechen, ohne aufzufallen.

Mit Wi-Fi 5 starten beide Router mit den gleichen theoretischen Voraussetzungen in die erste Vergleichsrunde. Besonders Computer, Smartphones, Tablets oder andere WLAN-Geräte freuen sich über diese technische Reife, da sie nicht erst Schlange stehen müssen, um an der Reihe zu sein, sondern ungefragt mit Daten versorgt werden. Doch bevor wir uns darüber freuen, gehen wir einen Schritt zurück und schauen uns an, woran das im Einzelnen liegt.

Die Dual-Band-Technologie ist ein starkes Nebenprodukt des IEEE 802.11ac-Standards. Was im ersten Blick wie eine Formel aussieht, lässt sich in Verbindungsangelegenheiten mit WLAN AC+N übersetzen. Synchronisierte Verbindungen sind das Ergebnis dieses Austauschs und lassen zu, dass Daten wie Fotos oder Videos gleichzeitig an verbundene Geräte versendet werden können. Anstatt einem Frequenzband (in der Regel 2,4 GHz) sind es jetzt zwei Frequenzbänder (2,4 GHz und 5 GHz). Mit 2 Frequenzbändern erhöht sich einerseits die Reichweite des Routers und zum anderen sind höhere Datenübertragungsraten geboten, die sich die Auslastung in Grenzen hält.

Für WLAN-Router, die diesem Standard entsprechen, ist das ein riesiger Grund zur Freude. Mehr Effizienz bei weniger Auslastung.

MU-MIMO steht für Multiple Input Multiple Output, was so viel bedeutet wie: viel Input, viel Output. Mit 4×4 gewinnt die Technologie numerisch gesehen an Form und sorgt dafür, dass man sich konkret etwas darunter vorstellen kann. Mit 4 sind 4 Sendeantennen gemeint, die vier unabhängige Datenströme zulassen können. Im Umkehrschluss führt das zu einem höherem Datendurchsatz im Heimnetzwerk, mit dem sich datenintensive Anwendungen wie HD-Fernsehen auf Festnetzniveau nutzen lassen.

Multi-User-MIMO schickt also 4 Antennen los und macht sich zur Aufgabe, das vorhandene Frequenzspektrum besser auszunutzen, um den Verbraucher schneller mit Daten versorgen zu können. Doch wie schnell das in Wirklichkeit geht, bekommen wir in den nächsten Abschnitten zu hören.

Wo eben noch Gemeinsamkeiten für Frieden sorgten, räumen ihn unterschiedliche WLAN-Geschwindigkeiten aus dem Weg. Für die FRITZ!Box 7590 ist das eine gute Gelegenheit, um positiv aufzufallen. Mit 1.733 MBit/s im 5 GHz-Bereich und 800 MBit/s im 2,4 GHz-Bereich kommt er auf eine stolze Summe von 2.533 MBit/s. Das reicht völlig aus, um den Speedport Smart 2 zu überholen und ihn langsamer aussehen zu lassen, als er ist.

Der Speedport Smart 2 erreicht in der Theorie zwar nicht die gleichen WLAN-Geschwindigkeiten wie die AVM FRITZ!Box 7590, kommt aber auch auf eine beachtliche Summe von 2.100 MBit/s. Für Haushalte mit moderaten Anforderungen ist das mehr als genug und der Unterschied von knapp über 400 MBit/s nicht spürbar.

WLAN-Geschwindigkeiten im Vergleich:

Wieder einmal lässt sich die FRITZ!Box 7590 feiern. Ihr Anlass? WLAN-Mesh! Sowohl als Mesh-Repeater als auch Mesh-Master übernimmt die FRITZ!Box 7590 vollste Verantwortung für High-Speed und zeigt sich damit äußerst mitteilungsbedürftig. Automatisch steuert sie als Mesh-Master alle eingegliederten WLAN-Router und übergibt WLAN-Einstellungen, IP-Adressen sowie andere wichtige Informationen an erlaubte Geräte weiter. Das Ergebnis? Gefeiert wird von jeder Ecke des Hauses aus, Gäste können kommunizieren so viel sie wollen, denn der Reichweite ist kein Ende gesetzt.

Anders verhält sich das beim Speedport Smart 2. Dieser tauscht eine große Party gegen intime Lagerfeuermomente ein. Eine begrenzte Anzahl an eingeladenen Gästen sitzt um den Router herum, um gleichermaßen viel von den WLAN-Geschwindigkeiten abzukommen. In den Ecken hinterlässt das Spuren von Staubansammlungen, die den Abgang machen, wenn man mit Daten beladen an ihnen vorbei rauscht.

WLAN-Mesh ist definitiv ein starkes Argument, das für die FRITZ!Box 7590 spricht. Aber, der Speedport Smart 2 beweist, das man nicht jede Art von Technologie braucht, um von der Nutzung des WLANs profitieren zu können.

WLAN-Ausfälle sind das Schlimmste und beenden jede Feier noch bevor sie begonnen hat. Smarte Anschlüsse sorgen jedoch dafür, dass der Internetzugang darüber hinaus besteht. Sowohl der Speedport Smart 2 als auch die FRITZ!Box 7590 haben ein integriertes DSL-Modem und können über einen DSL-Anschluss und einem DSL-Kabel mit dem Internet verbunden werden. Doch Achtung, hier meldet sich der Speedport Smart 2 zu Wort und packt aus, was er solange für sich behalten hat.

Der Speedport Smart 2 kann ADSL, ADSL2+, VDSL2, Vectoring und Glasfaser. Eine Kombination, die über herkömmliche DSL-Verbindungen hinausgeht und sich in hohen Anschlussgeschwindigkeiten wiederspiegelt. Mit 1.000 MBit/s ist der Speedport Smart 2 ein wahres Sensationswunder, das aufgrund seiner lang zurückliegenden Markteinführung oft unterschätzt wird.

Die FRITZ!Box 7590 versucht diesen Worten etwas entgegenzusetzen, scheitert aber mit 300 MBit/s am großen Unterschied zu den Geschwindigkeiten des Speedport Smart 2. Selbst VDSL2-Supervectoring 35b kann das Ruder nicht mehr reißen und die FRITZ!Box 7590 fährt flussabwärts in Richtung eines nahtlosen Surferlebnis für Nutzer, die hochauflösende Inhalte ohne Verzögerung sehen wollen.

Anschlussgeschwindigkeiten im Detail:

Beide DSL-Router haben ordentlich Redebedarf. Der eine erzählt von seinen überragenden Geschwindigkeitsrekorden während der andere von einem nahtlosem Surferlebnis berichtet. Ihre Erzählungen würden aber alle ins Leere verlaufen, wenn es nicht eine Möglichkeit gäbe, zum Hörer zu greifen. Dafür stehen den beiden Routern einige Anschlüsse zur Verfügung. Wie viele und welche das genau sind, zeigen sie uns in den nächsten beiden Abschnitten:

Mit 2 analogen Telefonen, einer DECT-Basis für bis zu 5 Schnurlostelefonen und eine VoIP/IP-basierte Telefonie lassen sich Geschichten erzählen, behauptet der Speedport Smart 2. Einmal angefangen, davon zu reden, sieht die FRITZ!Box 7590 ihre Chance, die Geschichte zu verändern und in eine andere Richtung zu lenken.

Die FRITZ!Box 7590 ist ebenfalls auf IP-basierte Anschlüsse ausgerichtet und erzählt Geschichten weiter, wo sich die Geschichten des Speedport Smart 2 anschlusslos verlieren. Bei der FRITZ!Box 7590 erzählt man sich von einer DECT-Basisstation für bis zu 6 Schnurlostelefone, von 2 analogen Telefonieanschlüssen und einem Anschluss für ISDN-Telefone. Die AVM FRITZ!Box 7590 ist ein Top-Modell, das als Telefonanlage inklusive FRITZ!Fon überzeugt und vielfältige Funktionen in einer Lösung vereint.

Neben der Telefonie und DSL gibt es noch weitere Anschlüsse, über die die beiden Router reden wollen. USB und Gigabit-LAN. Kurz und schmerzlos zusammengefasst, ist die Sachlage folgende:

Kurz und schmerzlos neigt sich der Vergleich einem Ende zu. Doch vor einem zusammenfassendem Vergleich lassen wir die beiden Router nicht auf die Haushalte los.

Eine Sache ist klar: Im Heimnetz hat die FRITZ!Box 7590 definitiv die Nase vorne. Mittlerweile unschwer erkennbar, liegt die Ursache dafür an den höheren WLAN-Geschwindigkeiten. 2.533 MBit/s befinden sich im Lieferumfang von FRITZ!, mit dem durch MyFRITZ! vieles schnell persönlicher wird. Von einer App aus lassen sich FRITZBoxen steuern und über eine Benutzeroberfläche in wenigen Schritten einrichten. Besonders interessant ist dieser Aspekt auch für Smart-Home-Geräte, auch sie profitieren von einer einheitlichen Systemsteuerung.

Doch bevor wir gänzlich vom Thema abschweifen, kristallisiert sich beim Speedport Smart 2 bei den Anschlüssen eine Stärke heraus, bei der sich die FRITZ!Box 7590 kurz hinten anstellen muss. 1.000 MBit/s im VDSL-Anschlussbereich sind für FRITZ! mit 300 MBit/s unmöglich zu übertreffen und seine Lobeshymne auf seine höheren WLAN-Geschwindigkeiten legt hier kurz eine Pause ein. Mit Strom versorgt, macht sich der Speedport Smart 2 im Browser auf die Glasfaser-Suche und wird fündig. Anschlussbereit reagiert er darauf und lässt sich etwas verzögert für hohe Geschwindigkeiten loben.

Wer es darauf abgesehen hat, hat mit dem Speedport Smart 2 definitiv das bessere Los gezogen, doch kommen wir auf die Telefonie zu sprechen, fehlt es ihm an einigen Kanälen. Eine solide Grundausstattung ist vorhanden, möchte man aber einen Router mit umfangreichen Telefoniefunktionen, sollte man lieber auf FRITZ! hören. Der hat hier definitiv mehr zu sagen.

Über einen längeren Zeitraum hinweg Bestand zu haben, ist die Idee hinter refurbished. Nachhaltig gedacht werden Produkte erneuert und wieder in Form gebracht. Das Gute daran? Nicht nur die Umwelt profitiert davon, sondern auch der Geldbeutel. Nachhaltige Angebote schonen nicht nur Ressourcen, sondern auch den Kostenfaktor, der im Austausch für smarte oder FRITZ! gesteuerte Ware zum Tragen kommt. Benutzer von refurbished Produkten gewinnen einerseits die Eigenschaften erfahrener WLAN-Router und andererseits die Frische eines jungen Lebens. Ein Umstand, auf den nur gute Bewertungen folgen können.

Was refurbished aber nicht kann, ist zaubern. Refurbished arbeitet mit den technischen Voraussetzungen eines jeden Produkts. Speedport Smart 2 und FRITZ!Box 7590 haben beide Wi-Fi 5, wer sich also Hoffnungen auf Wi-Fi 6 macht, sollte lieber schnell zur FRITZ!Box 7590 AX oder dem Speedport Smart 4 greifen. Da ist in der Box ordentlich was los.