Die FRITZ!Box 7390 war zu ihrer Zeit ein Star. Bis heute vereint sie umfangreiche Features und WLAN-Funktionen und überzeugt in Ausstattung und Leistung. Doch nicht jede FRITZ!Box kann mit solch einer Lebensgeschichte beeindrucken und muss eine Beziehung zwischen „normal“ und „außergewöhnlich“ herstellen. Die FRITZ!Box 7412 ist weniger erfolgreich in Ausstattung und Funktion, dafür aber umso vernetzter, wenn es ihr an Ort und Stelle gut geht. Der Vergleich „FRITZ!Box 7412 vs 7390“ ist aus heutiger Sicht etwas übertrieben, denn Lebensgeschichten lassen sich nicht vergleichen, nur erzählen.
FRITZ!Box 7412 vs 7390 ist die Geschichte der FRITZ!Box 7390 und die Geschichte der FRITZ!Box 7412. Gemeinsam und im Vergleich machen die beiden AVM-Router deutlich, wie sie Verbindung lebten und leben und unterschiedlich schnell sich Netzwerke gestalten lassen. Die FRITZ!Box 7390 wirkt in Telefonie und Dual-Band-Technologie während die FRITZ!Box 7412 sich auf Mono-Band fokussiert und grundlegende Internet- und WLAN-Bedürfnisse ins Visier nimmt. Lediglich kleine Haushalte geben sich damit zufrieden und lassen vor größerem Publikum der FRITZ!Box 7390 den Vortritt.
Im WLAN ein Star, in der Verbindung stabil?
Ein Star wird man nicht von heute auf morgen. Die FRITZ!Box 7390 musste sich über einen längeren Zeitraum immer wieder beweisen, so auch heute. Beeindruckende Leistungen sind schnell vergessen, wenn Disziplin und Kontinuität auf der Strecke bleibt. Gerade im WLAN-Bereich kommt es nicht allein auf die Leistung an, sondern ebenso auf die Technik, Funktion und Art und Weise, wie Verbindungen aufgebaut und hergestellt werden. Das beginnt beim Standard, bei MIMO und der Kanaltechnologie und hört bei WLAN-Mesh nicht auf. Die FRITZ!Box 7412 sieht darin eine Chance, endlich zur Geltung zu kommen und zeigt schnellen Weges Haltung.
Der Wi-Fi Standard – Die Frage nach Wi-Fi 4
Die FRITZ!Box 7412 schnappt sich den Wi-Fi 4 Standard und holt ihn sich in die Box. Damit steht sie der FRITZ!Box 7390 auf Augenhöhe gegenüber und kann technisch gesehen mithalten. Wi-Fi 4 (IEEE 802.11n) ist ein WLAN-Standard, der maximale theoretische Datenraten von bis zu 600 MBit/s ermöglicht. Klingt aus heutiger Sicht nicht mehr nach einer wahren Größe, zu damaliger Zeit jedoch ein technisches Wunderwerk. Wichtige Neuerungen waren die Nutzung zweier Frequenzbänder anstatt einem und die Mehrantennentechnik, was insgesamt zu mehr Power und Geschwindigkeit im Netz führt. Eine breite Aufteilung der Aufgaben ermöglicht effizientere und schnellere Ergebnisse, die FRITZ!Box 7390 würde jetzt sagen:
Der Erfolg hängt immer auch vom Team ab – Der WLAN- und Band-Technologie sowie MIMO und Mesh.
Dual-Band vs Mono-Band – Kann alleine für zwei stark sein?
Die Einführung von Dual-Band, also der Nutzung zweier Frequenzbänder, hat die FRITZ!Box 7412 sicherlich verpasst. Dieses Versäumnis schränkt sie bis heute in Bandbreite und WLAN-Geschwindigkeit ein. Statt zwei Frequenzbändern nutzt die FRITZ!Box 7412 ausschließlich das 2,4 GHz-Band und erreicht damit auch weniger hohe Geschwindigkeiten. Zuzüglich von Reichweite und 2,4 GHz umsorgt die FRITZ!Box 7390 das Heimnetz mit 5 GHz und bringt ordentlich Geschwindigkeit in die Bude. Ein Vorhaben, das MIMO nur unterstützen kann.
MIMO – Eine Auge für mehr Antennen
Alles zurück auf Anfang. FRITZ!Box 7412 und 7390 nutzen erneut die gleiche Technologie. 2×2 MIMO erweckt den Eindruck als würden sie sich mehr ähneln als voneinander unterscheiden. Erst auf den zweiten Blick erkennt man den wahren Umgang mit der Technologie und wird sich der Folgen bewusst.
Zwei Empfangs- und zwei Sendeantennen nutzen bei der FRITZ!Box 7390 die volle Bandbreite und unterstützen die höhere Datenübertragungsrate. Besonders in Umgebungen mit vielen WLAN-Geräten bekommt die Nutzung des 5 GHz-Bandes zusätzliches Potenzial und stellt den Umgang von MIMO in nur einem Frequenzbereich in den Schatten.
Für die FRITZ!Box 7412 bedeutet MIMO weniger mehr Geschwindigkeit als verbesserte Stabilität in Verbindung mit Geräten, die MIMO unterstützen, aber eben nur auf Grundlage von 2,4 GHz.
WLAN- Mesh – Wer in die Breite geht, gewinnt?
Für die FRITZ!Box 7412 und die FRITZ!Box 7390 bedeutet WLAN-Mesh nicht die Welt. Egal ob als Mesh-Master oder Mesh-Repeater, beide WLAN-Router lassen nicht zu, dass ein Funke überspringt und für endlos weite Verbindungen sorgt. Es ist weder eine Frage der Einstellung noch eine Frage von Updates. Der Hersteller AVM hat sich bei WLAN-Mesh gegen die FRITZ!Box 7412 und 7390 entschieden und sie lediglich als WLAN-Access-Point ausgewiesen und das wars.
WLAN-Geschwindigkeit – Von 2,4 GHz auf 5 GHz
„Das wars“ gilt noch lange nicht für die WLAN-Geschwindigkeit. Sie lassen sich von der Inkompatibilität mit WLAN-Mesh nicht beeinflussen und machen das Band frei für schnellen Betrieb. Die FRITZ!Box 7412 beginnt mit 300 MBit/s bei 2,4 GHz und die FRITZ!Box 7390 überzeugt mit 300 MBit/s bei 5 GHz und bei 2,4 GHz. Sie legt sich also um 5 GHz mehr ins Zeug, um Computern, Smartphones oder Tablets das Leben zu erleichtern und sie so schnell wie möglich mit Daten zu versorgen. Ob die FRITZ!Box 7412 dieses Versäumnis noch bereut?
Ein DSL-Modem – Die Antwort auf so viele Fragen
Ohne einem integrierten DSL-Modem sieht weder die FRITZ!Box 7412 noch die FRITZ!Box 7390 eine reale Chance für einen Internetzugang. Sie unterstützen beide ADSL2+ und VDSL Vectoring, inklusive VDSL2 Vectoring und VDSL bis zu 100 MBit/s. Demnach können sie am gängigen DSL-Anschluss eingesetzt werden und sind unter verschiedensten Providern bei DSL-Verbindungen gern gesehen. Dieser Darstellung zufolge gibt es im Internet zwar DSL-Unterstützung nicht aber die Antwort auf die Frage, ob die FRITZ!Box 7412 ihre Versäumnisse einmal bereuen wird.
Das Telefon – Ein wichtiger Hörer für Pro und Contra
Die FRITZ!Box 7412 kann sich bisher nicht beklagen. Jetzt wäre wirklich der beste Zeitpunkt, dies zu tun, aber sie wählt den besseren Weg und macht vorwurfsbehaftete Schwächen zu einer kontrollieren Stärke. In der richtigen Umgebung kann sie ihre Geschwindigkeiten schnell ausleben und braucht nicht auf etwaige Grenzen achten. So ähnlich ist das mit Kommunikation auch. Möchte man verständlich kommunizieren, muss man wissen, was man sagen möchte. Dazu nutzen die FRITZ!Box 7412 und die FRITZ!Box 7390 verschiedene Wege.
Die FRITZ!Box 7412 hat einen analogen Telefon-Anschluss integriert und mit VoIP auch für Internettelefonie gesorgt. Eine DECT-Basis erweitert die Kommunikationserfahrung um 6 DECT-Telefone und lässt die FRITZ!Box 7390 ganz schön lange im Telefonbuch blättern.
Die FRITZ!Box 7390 versucht die FRITZ!Box 7412 immer wieder über ihren ISDN-Port (Annex-B) zu erreichen. Sie hat schon sämtliche Anrufversuche in Kauf genommen, doch greift anstatt zum Hörer immer wieder ins Leere. Die FRITZ!Box 7412 hat keine Portfreigabe für ISDN und kann es nicht mit der FRITZ!Box 7390 aufnehmen. Des weiteren verfügt die FRITZ!Box 7390 über zwei analoge Telefonanschlüsse und eine DECT-Basisstation. Per DECT-Repeater ist Smart-Home denkbar und das Produkt interessanter.
Per Anrufbeantworter oder Fax bleibt dieses Ergebnis für immer aufgezeichnet und macht deshalb auch niedergeschrieben immer wieder die Runde. Der Gesprächsstoff ist also vorprogrammiert.
✓ VoIP
✓ DECT-Basis (6 Telefone)
✗ Kein ISDN
✓ VoIP
✓ DECT-Basis
✓ ISDN-Port (Annex-B)
Die Anschlüsse – Der krönende Abschluss
Spätestens jetzt kann sich die FRITZ!Box 7412 nicht mehr mit ihrer Stärken- und Schwächenpsychologie aus ihren Versäumnissen rausreden, denn was nicht vorhanden ist, kann auch nicht genutzt werden. Die FRITZ!Box 7412 verfügt über nur einen Fast-Ethernet-Anschluss während die FRITZ!Box 7390 mit vier Gigabit-LAN-Anschlüssen ihren schnellen Ruf genießt. Dem ist also nichts mehr hinzuzufügen, außer dass der USB-Anschluss für Wirbel sorgt.
Die FRITZ!Box 7412 verzichtet auf USB und somit auch auf den Anschluss von Drucker, externen Festplatten, NAS-Features oder Mediaserver. In dieser Lücke sieht die FRITZ!Box 7390 das Potenzial, gleich mit zwei USB-Anschlüssen zu überraschen und auch dank einem internen Speicher als Mediaserver zu dienen. Gerade für Haushalte mit NAS- oder Mediaserver-Interesse wäre die FRITZ!Box 7412 ein Fehler, der auch mit den besten Absichten keine Informationen übrig hat für USB.
• Kein USB
• 2x USB
• NAS & Mediaserver
FRITZ!Box 7412 vs 7390 – Fazit
Je nach Bedarf und Vorstellung kommt entweder die FRITZ!Box 7412 oder die FRITZ!Box 7390 infrage. Befindet man sich in einem Haushalt mit nur ein bis zwei Geräten und reinem Internet/Telefon-Bedarf reicht die FRITZ!Box 7412 locker aus. Für größere Haushalte mit diversen WLAN-Geräten, Homeoffice und gleichzeitigem Streaming ist das modernere Modell stets die bessere Wahl. Unabhängig von ihrer Leistung und Unterschieden in WLAN-Geschwindigkeit und Telefonie lassen sich beide Router sehr leicht einrichten. Ob als Router oder im IP-Client-Modus, die IP-Adresse gibt den Text an und ermittelt den ungefähren Standort. Abgeholt und eingeordnet kann in der Benutzeroberfläche oder über die FRITZ!OS-App das Kennwort geändert oder die Firmware angezeigt werden. Das macht aus keiner der beiden FRITZ!Box-Router mehr einen Star, aber weckt Erinnerungen an Zeiten, in denen sie welche waren und deshalb noch immer sein können.
FRITZ!Box 7412 und 7390 refurbished
Refurbished bleiben die beiden Router im Gedächtnis. Ihrem Namen machen sie noch immer alle Ehre und lassen sich von verschiedensten Anbietern zu Bestleistungen überreden. Auf Werkseinstellungen zurückgesetzt sorgen sie in Anzahl der WLAN-Datenraten für stets verbindende Momente und lassen Daten als Anzeige für Nachhaltigkeit zukunftsfreundlich von Gerät zu Gerät laufen. Kunden genießen diese Leistung und lassen ihre Freude wachsen, während Preise sinken.
Das angenehme Preis-Leistungsverhältnis imponiert jedem Haushalt und rückt die beiden refurbished Router in ein sympathisches Licht. Dank der vergleichenden Übersicht ist von Anfang an klar, welcher Router für welchen Haushalt bestimmt ist und lässt nur noch die Frage übrig. Wer noch nicht hat, sollte refurbished wollen.